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Dark Millenium: Midnight In The Void (Review)

Artist:

Dark Millenium

Dark Millenium: Midnight In The Void
Album:

Midnight In The Void

Medium: CD/Download
Stil:

Progressive Metal

Label: Soulfood
Spieldauer: 70:37
Erschienen: 28.10.2016
Website: [Link]

Ist nicht so, dass man nach einer Wiedervereinigung der chronisch störrischen DARK MILLENIUM gebrüllt hätte, aber dass eine im Guten wie Schlechten unbequeme 90er-Truppe zurückkehrt, ist im allseitigen Konsenz der aktuellen Metal-Szene lobenswert. Die beiden Alben, die die Gruppe seinerzeit hinterlassen hat, zählen zum Eigenwilligsten, was (deutscher) Metal je hervorgebracht hat, und wecken bis heute Resonanzen von "Scheiß" bis "geniales Zeug".

Ähnliche Meinungen dürfte auch dieses Comeback heraufbeschwören, aber DARK MILLENIUM haben nicht ihren im Nachhinein zum "Klassiker" hochgejubelten Abgesang "Diana Read Peace" aufgewärmt, sondern ihren nicht festzunagelnden Stil verfeinert und somit der Gefahr, zusammenhanglos zu wirken wie in der Vergangenheit objektiv (?) betrachtet, nicht nur einmal. Man ordnete die Gruppe immer unter Death Metal ein und fügte "Prog" oder sogar "Avantgarde" (Unwort) hinzu, aber mit diesem Stil im herkömmlichen Sinn haben die Deutschen wenig zu tun. Sie gehörten nie zu den Virtuosen des extremen Spektrums (siehe CYNIC), sondern rangierten eher in der Sparte
niederländischer Kuriositäten wie RHADAMANTYS oder CREEPMIME.

Dort fühlt sich diese sehr stimmungsvolle Scheibe ebenfalls wie zu Hause. DARK MILLENIUM grooven und lassen es generell eher gemächlich angehen, aber das gereicht ihnen zu einem Mehr an Atmosphäre, und Sänger Christian steht mit abstrakten wie hörenswerten Texten im Brennpunkt. Die Instrumentalisten changieren zwischen Simplizität und Vertracktheit, ohne sich an ihren eigenen Ambitionen zu verheben, und können mitunter sogar ganz leise die Rock-Sau hervorkehren.

'Insanity Suck System' ist ruppiger Thrash mit vielen Brüchen und spröden, aber nicht uneingängigen Melodien, die von jeher ein Charakteristikum von DARK MILLENIUM waren. Sollte man diese entdeckenswerte Band jetzt erst kennenlernen, bitte hier beginnen. Ansonsten drängt sich zumindest die Hälfte des 18-minütigen Finales 'From a Thousand Years of Yore' als Zusammenfassung dessen auf, was diese schrullige Zusammenrottung irgendwie am Ende doch visionärer Mucker ausmacht. Klavier-Ambient, staubtrockene Riffs und eine Stimme, wie sie ein jüngerer Tom Angelripper hatte. Nicht übel, nicht überragend, aber spannend. Alles beim Alten also, selbst nach so langer Zeit.

FAZIT: Welcome back, DARK MILLENIUM? Ja, denn "Midnight In The Void" ist ein inhaltlich, klanglich und atmosphärisch dichtes Gesamtwerk geworden, dessen einzelne Teile man genauso gut gesondert hören kann. Die ganze "Wahrheit" hinter dieser Band erschließt sich aber bis heute nicht einmal beim Binge-Listening ihrer nunmehr erweiterten Diskografie. Gerne weitermachen so!

Andreas Schiffmann (Info) (Review 4508x gelesen, veröffentlicht am )

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Tracklist:
  • Strigoi Moon — Slave to the Void
  • Insanity Suck System
  • Dressed for Suicide
  • Something to Die For
  • The Failure
  • Looking Good Dead
  • Rats Leading Rats
  • Love Sucks
  • Set in Motion
  • Among Wolves
  • Headache Machine
  • From a Thousand Years of Yore

Besetzung:

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